Das Majete Wildlife Reserve liegt im Süden Malawis, unweit der Stadt Blantyre, und gilt als das Pionierprojekt der African Parks Foundation. Was hier seit Beginn der 2000er Jahre entstanden ist, ist ein beeindruckendes Beispiel für erfolgreichen Naturschutz und die Blaupause für viele weitere Ökosysteme in Afrika.
Die Arbeit von African Parks – Schutz durch Management
Die gemeinnützige Organisation African Parks übernimmt im Auftrag afrikanischer Regierungen das Management von Nationalparks und Schutzgebieten, die durch Missmanagement und Jagd ihre Tierwelt (fast) vollständig verloren haben. Ihr Ansatz ist ganzheitlich: ökologische Wiederherstellung, nachhaltiger Tourismus, Bildung und die Einbindung lokaler Gemeinden.
Majete war das erste Schutzgebiet, das African Parks in Malawi übernahm. Zuvor galt es als nahezu leergefegt – Wilderei hatte fast alle größeren Tierarten ausgelöscht. Durch gezielte Wiederansiedlungen, den Aufbau von Infrastruktur und konsequenten Schutzmaßnahmen wurde Majete zu einem Vorzeigeprojekt für Artenerhalt und Parkmanagement. Heute leben hier wieder Elefanten, Büffel, Nashörner, Löwen und Leoparden – die sogenannten Big Five.
Doch trotz dieser Erfolge bleibt Majete durch seine dichte Vegetation ein Park, der sich mehr für Naturschutzinteressierte als für klassische Safari-Reisende eignet.
Landschaft & Tiererlebnis – Wild, dicht & herausfordernd
Das Majete Wildlife Reserve ist landschaftlich reizvoll, aber anspruchsvoll. Dichte Wälder, Dornsträucher und hügeliges Gelände prägen das Bild. Diese Vegetation bietet hervorragenden Lebensraum für Tiere – erschwert jedoch die Sichtung erheblich.
Die meisten Wildtiere bekommt man nur mit Glück zu Gesicht, häufig an Wasserlöchern, an denen sich Elefanten, Antilopen oder Büffel zum Trinken versammeln. Abseits dieser Punkte bleibt vieles verborgen – was für erfahrene Afrika-Reisende reizvoll sein kann, für Einsteiger aber schnell frustrierend wird.
Wer zum ersten Mal auf Safari geht und die Big Five auf seiner Bucketlist abhaken möchte, wird in Majete mit Sicherheit enttäuscht sein. Für erfahrene Naturfreunde hingegen bietet der Park die Möglichkeit, Afrikas Wildnis in einem ungeschminkten, ursprünglichen Zustand zu erleben – ohne touristischen Trubel.
Wer reiche Tierbeobachtungen erwartet, ist in anderen Parks wie Liwonde oder in einem Nationalpark in Sambia besser aufgehoben.
Wir beraten ehrlich und individuell, welche Regionen in Malawi zu den jeweiligen Erwartungen passen – und empfehlen Majete in der Regel Gästen, die Nachhaltigkeit und Naturschutzprojekte bewusst unterstützen und erleben möchten.
Fazit – Ein Park für Idealisten, nicht für Listenjäger
Das Majete Wildlife Reserve ist ein Symbol für Hoffnung und Engagement. Dank der Arbeit von African Parks wurde hier ein Ökosystem wiederbelebt, das einst verloren schien. Doch trotz dieser beachtlichen Erfolge bleibt Majete unserer Meinung nach kein klassisches Safariziel.
Dichte Vegetation, scheue Tiere und begrenzte Sichtungen machen den Park zu einem Ziel für Naturfreunde mit Geduld und Interesse am Naturschutz – weniger für Afrika-Neulinge auf der Suche nach schnellen Safari-Momenten.
Wer versteht, dass echter Naturschutz Zeit, Disziplin und Rücksicht verlangt, wird Majete mit anderen Augen sehen – nicht als Enttäuschung, sondern als wichtigen Baustein für die Zukunft des afrikanischen Wildlebens.
















