Der Hwange Nationalpark ist nach einem Nhanzwa Stammesoberhaupt benannt und ist mit ca. 14.650 Quadratkilometern (so groß wie Nordirland) der größte Nationalpark Simbabwes. Er befindet sich im Nordwesten des Landes, ca. eine Stunde südlich der Victoriafälle. Im Westen grenzt der Hwange Nationalpark an Botswana und im Osten stellen die National Railway Eisenbahngleise die Grenze des Parks dar. Nachts können Gäste, die in Camps nahe der Gleise untergebracht sind, Züge hören, die durch Tuten Wildtiere von den Gleisen zu vertreiben versuchen. Im frühen 19. Jahrhundert wurde er zu den königlichen Jagdgründen des Kriegerfürsten Mzilikazi, vom Stamme der Ndebele, und erst 1929 zum Nationalpark erklärt. Hwange beherbergt eine große Konzentration an Wildtieren, mit über 100 verschiedenen Säugetierarten und fast 400 Vogelarten.
Die Elefanten von Hwange sind weltberühmt und die Elefantenpopulation des Parks ist mit 35.000 eine der Größten weltweit. Daher können in der Trockenzeit so gut wie an jeder Wasserstelle Elefanten beobachtet werden. Der Hwange Nationalpark beherbergt alle großen Jäger: Löwen, Leoparden, Geparden, Wild Dogs und Hyänen. Gute Raubtierbestände bedingen hier gute Bestände an Impalas, Kudus, Elands, Zebras, Busch- und Wasserböcken. Daneben gibt es häufige Sichtungen von Wild Cats, Löffelhunden und Weißschwanzmangusten.
Aufgrund der Weitläufigkeit des Parks ist die Landschaft sehr vielseitig und reicht von tiefem Kalaharisand im Süden bis zu einer felsigen Landschaft im Norden. Die offene Savanne im Südosten weist den Weg zum dichten Teakwald, welcher wiederum in einen Mopanewald übergeht. In vielen Lebensräumen ist ein Überfluss an Wildtieren, Vögeln und genereller Flora vorhanden. Da der Park im Bezug auf seine Wasserressourcen in einer sehr trockenen Region gelegen ist, wird das Wasser für die Wasserstellen mit Hilfe von unterirdischen Brunnen hochgepumpt. An manchen dieser Wasserstellen finden sich Aussichtspunkte, in welchen man sitzen und ungestört Wildtiere beobachten kann. Dies macht den Park vor allem in der Trockenzeit von Juni bis Oktober/November über zu einem großartigen Reiseziel.
Wer in der Bomani Lodge oder Camelthorn Lodge am östlichen Rand des Hwange Nationalparks übernachtet, kann das Community Rhino Conservation Projekt besuchen:
Noch in den 1980er Jahren beherbergte der Hwange Nationalpark eine Nashornpopulation von mehreren hundert Tieren, darunter auch das Breitmaulnashorn. Anfang der 2000 Jahre wurde diese im Hwange Nationalpark ausgerottet. Das CRCI – Community Rhino Conservation Initiative – hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Breitmaulnashorn wieder im Hwange anzusiedeln. Dabei werden an den Nationalpark angrenzende Schutzgebiete für Nashörner eingerichtet und Nashörner aus anderen Teilen Afrikas angesiedelt.
Das Projekt ist in der Hinsicht bemerkenswert, als das die Schutzgebiete auch auf Community Land entstehen. Dabei sollen die Gemeinden für den Naturschutz sensibilisiert und gleichzeitig durch Arbeitsplätze unterstützt werden, sodass auch die Konflikte zwischen Mensch und Wildtier reduziert werden können. 40% der Einnahmen des Projekts gehen direkt an die Communities.
In einer Konzession im südlichen Hwange haben die ersten beiden Breitmaulnashörner ihr neues Zuhause. Zunächst besuchen Sie ein Info-Center, um mehr über die Geschichte des Projekts zu erfahren. Anschließend gehen Sie auf Pirschfahrt zu den Nashörnern und verbringen dort etwa 30 Minuten zu Fuß mit den beiden. Die Tiere sind wild, haben jedoch kaum Scheu vor den Menschen, da sie rund um die Uhr von Rangern bewacht werden – eine beeindruckende Begegnung und viele Fotomöglichkeiten warten auf Sie. Mehr über das Rhino Project erfahren Sie hier: