Assuan ist natürlich weltberühmt wegen seines gewaltigen Staudammprojektes, das den Untergang jahrtausendealten Kulturlandes bedeutete, vornehmlich im Spannungsfeld der oberägyptischen Pharaonen- und der nubischen Kermakultur. Auch die dramatische und einmalige Rettung der von Ramses II erbauten Kulturdenkmäler von Abu Simbel brachte das Staudammprojekt in aller Munde. Die Nilkatarakte von Assuan stellten über die Jahrtausende eine natürliches Hindernis zur Ausdehnung der Pharaonenreiche nach Süden dar, erreichte aber trotz der Randlage als südlichster Siedlungs- und Handelspunkt große Bedeutung. Hervorragend war die Bedeutung der Steinbrüche, die als immerwährende Quelle von Granit und Rosengranit für die Schaffung von Obelisken und monolithischen Statuen zu allen Zeiten Voraussetzung waren.
Souk – Dhautour – Elephantine Island – Assuan Dam – Obelisk
Ein Spaziergang über den überaus bunten Souk von Assuan ist lohnenswert. Da er in erster Linie immer noch der Versorgung der Bevölkerung dient, vermittelt er einen guten Eindruck über einen äußerst lebendigen, lokalen Marktplatz.
Sie besichtigen auch den ‘Unvollendeten Obelisk‘, der sich in einem Granitsteinbruch nahe Assuan befindet. Hätte der Stein keinen Riss erlitten, wäre er mit 42m Höhe, der größte jemals angefertigte Obelisk geworden. Viele Bauwerke Ägyptens entstanden aus dem Grau- und Rosengranit der Steinbrüche östlich und westlich des Nilufers von Assuan.
Eine Fahrt über den blau schimmernden Nil mit einer alten, möglichst kleinen Dhau, vielleicht sogar als Sundowner-Tour, sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Rechtzeitig und mit ausreichend Zeit geplant wird Ihnen dieser Genuss immer in Erinnerung bleiben. Ein weiches Polster, ein paar Datteln, ein toller Drink sind die besten Attribute die lautlosen Dhaus im Umfeld, die erd- und goldfarbenen Sand- und Felsenufer im warmen Licht der Nachmittagssonne bei feiner Brise zu beobachten.
Als Gast von Old Chataract, der weltberühmten Hotelikone, ist es praktisch Pflicht, sich zu Zeiten auf der Hotel-Terrasse über dem Nil und seinen Inselwelten einzufinden. Lehnen Sie sich mit einem wohl gewählten Drink zurück und lauschen in über hundertjähriger Tradition den Klängen von Bach, Beethoven oder Mozart, während sich der rote Feuerball auf den Weg zum Untergang in der unendlichen Weite der Sahara begibt. Großartig.
Es gibt wirklich optisch gewaltigere Staudämme auf dieser Welt. Trotz der unspektakulären Ansicht des Assuan-Damm lohnt sich ein Besuch, der zugleich das Kennenlernen des alten Damms beinhaltet. Die Dammkrone ist immerhin 3,8 km lang und 111m hoch, womit die weltweit drittgrößte Wassermenge in Form eines 500km langen Sees bis weit in den Sudan hinein aufgestaut wird.
Ein Besuch auf Lord Kitcheners Island ist durchaus empfehlenswert, da Sie dort einen wunderschönen, uralten botanischen Garten auf einem angenehmen, schattigen Spaziergang kennen lernen können. Für Ihre Augen ein wohltuendes Bad in Grün.
Assuan ist auch Ausgangspunkt für die sehr attraktive Exkursionsmöglichkeit nach Abu Simbel, weit im Süden der Sahara. Ein Ausflug, den wir in jedem Falle empfehlen.
Foto: Sanctuary Cuises