Außer bei Windstille ist Kairo meine liebste Großstadt in Afrika. Mit vermutlich 23 Millionen Einwohnern ist die Stadt die größte auf dem afrikanischen Kontinent. Erst 969 n. Chr. wurde sie von Fatimiden nördlich der alten, unterägyptischen Hauptstadt Memphis gegründet. Eine ganze Reihe bedeutender Bauwerke, das grandiose Ägyptische Museum, mit den Pyramiden von Gizeh in Sichtweite zum einzig verbliebenen Weltwunder der Antike, von der Fruchtbarkeit des gewaltigen Nil-Deltas gesegnet, als Flussoase an den Ufern des längsten Flusses der Welt und gleichzeitig am Rande der größten Wüste unseres Planeten gelegen, charakterisieren diese bemerkenswerten Eigenschaften die Weltmetropole Kairo. Die um das ursprüngliche Militärlager gewachsenen Bezirke spiegeln Reichtum und Armut der Stadt über die Jahrhunderte. In den verwinkelten Gassen des labyrinthischen Chan el Chalili fand über ein Jahrtausend der Austausch von Waren des Orients und Okzidents statt. Mit seinen Farben, Gerüchen, seiner Geschäftigkeit, dem Einfluss von Modernität und die Faszination von Orten, an denen die Zeit bei der Produktion und beim Handel mittelalterlicher Waren zum Stillstand gekommen zu sein scheint, geben diesem multikulturellen und multireligiösen Handelsbezirk ein einmaliges Flair. Einer der wenigen verbliebenen Orte im arabischen Raum, der dem interessierten, geduldigen und gleichmütigen Besucher die wunderbare Möglichkeit schenkt, orientalisches Treiben zu beobachten. Dazu gehört selbstverständlich das Kennenlernen der einmalig chaotischen Verkehrsverhältnisse in der Stadt, den Stellenwert der Erfindung der Hupe zu erfahren, die Relation von Größe und Vorfahrtberechtigung der Fahrzeuge zu studieren und auch den Funktions- oder den Dekorationsanspruch einer Verkehrsampel zu ergründen. Zeit spielt auch in Kairo wieder mal eine wichtige Rolle!
Sehenswürdigkeiten in Kairo:
Alabaster Moschee mit Blick über die Stadt
Cairo Necropolis – die Stadt der Toten
Chan el Chalili
Pyramiden von Gizeh & Sakkara