An der nördlichen Grenze Botswanas formt das Flusssystem von Kwando, Linyanti und Chobe eine Vielzahl von Seen, gespickt mit Inseln und Grasland. In diesem Gebiet liegt der Chobe Nationalpark, welcher für seine großen Büffel- und Elefantenherden bekannt ist. Neben Raubtieren gibt es eine Fülle von Wildtieren und Vögeln, welche die Wasserwege säumen. Der Chobe Nationalpark lässt sich in drei, sehr unterschiedliche, Regionen unterteilen: Die Chobe Riverfront, Savuti und Nogatsaa.
Die Chobe Riverfront ist ein Elefantenmekka. Nirgendwo auf der Welt findet man eine größere Konzentration von Elefanten pro Quadratkilometer als hier. Besonders in den Trockenmonaten Juli/August-Oktober kann man hier riesige Elefantenherden an den Ufern des Chobe Rivers beobachten. Darüber hinaus hat man gute Chancen große Büffelherden und sogar die seltenen Pferde- und Rappenantilopen zu beobachten. Die spektakulären Sonnenuntergänge am Fluss sind ein begehrtes Fotomotiv.
Zum Chobe Nationalpark gehörend, liegt die Region Savuti im Westen des Parks und weist eine völlig andere, weitläufig aride und savannenartige Landschaft auf. Die Vegetation ist vielfältig und reicht von großen, offenen Grasflächen und Akaziengaleriewäldern bis zu Mopane-Buschland und den weitverbreiteten Baobabbäumen.
Die Region verdankt ihren Namen dem in den 1880er und 1980er Jahren ausgetrocknetem Fluss Savuti Channel, der früher in einem weitläufigen Becken mündete, dem Savuti Marsh. Alle paar Jahrzehnte kommt es vor, dass das Wasser aus Linyanti die 100 km überwindet, den ausgetrockneten Flusslauf mit Wasser füllt und die an Dürre angepassten Kameldornbäume im Savuti Marsh zum Ertrinken bringt. Ein Sonderfall, der nicht zu erwarten ist.
Nach der Regenzeit (Dezember – April) ist die Region sehr grün, das Mopane-Buschland noch dicht und frisches Gras nährt die Zebras, die sich in den weiten Ebenen des Savuti Marsh satt fressen und in den Trockenmonaten (Mai – Oktober/November) nach Linyanti migrieren.
Ab Juni wird es zusehends trockener und Savuti verwandelt sich im Laufe der Monate in eine staubige, mit Baobab-Bäumen gespickte Landschaft. Die Tiere konzentrieren sich nun an den künstlich gespeisten Wasserstellen und jeder Gamedrive verspricht erstklassige Tierbeobachtungen. Gute Sichtungen auch seltener Rappenantilopen, Wild Dogs und aller Großkatzen sind hier an der Tagesordnung.
Eine weitere zum Chobe Nationalpark gehörende Region ist Nogatsaa, die sich im Osten des Nationalparks befindet. Weit weg von den gut befahrbaren Routen in Savuti und sinnbildlich noch weiter entfernt von dem Trubel der Teerstraße rund um Kasane und der Chobe Riverfront, ist Nogatsaa eine sehr entlegene Region, die Ruhe und Exklusivität verspricht. Die Vegetation ist sehr stark von Teakholz- und Mopanewäldern dominiert – die Landschaft bricht vor allem an den Salzpfannen, den Pans, auf. Neben der Nogatsaa Pan, ist die Region mit vielen kleinen Pans gespickt, die sich während der Regenzeit mit Wasser füllen und in der Trockenzeit teilweise künstlich bewässert werden. Diese Wasserlöcher bilden die Lebensgrundlage der hier lebenden Tiere.
Im Schutze eines „Hides“, also eines versteckten Beobachtungspostens, die sich meist an den Wasserlöchern befinden, kann man auch mal einige Stunden verbringen, das Kommen und Gehen der Tiere beobachten und in Ruhe fotografieren.
Dieser Teil des Chobe Nationalparks war schon fast in Vergessenheit geraten, bis die Nogatsaa Pans Lodge im November 2017 eröffnete und die Gegend wiederbelebt wurde. Wir durften diese Region und die neue Lodge in 2018 besuchen und waren verzaubert von der Abgeschiedenheit, der äußerst reizvollen Landschaft und der exklusiven Luxus-Lodge mit spektakulärer Aussicht auf die Kwikamba Pan. Nach erlebnisreichen Tagen lässt es sich hier auch bei einer „Armchair-Safari“ entspannen: auf der Terrasse der Lodge, ausgerüstet mit einer Kamera und einem kühlen Getränk beobachtet man das Treiben rund um das permanente Wasserloch, lauscht den Geräuschen der Wildnis und genießt das Farbenspiel der untergehenden Sonne …