Im Nordosten von Zimbabwe, an der Grenze zu Sambia, erstreckt sich der Mana Pools Nationalpark. Nördlich grenzt der Park an den Zambezi River, im Westen liegt der Ruckomechi Fluss und der Sapi River stellt die östliche Begrenzung dar. Der außergewöhnliche Reichtum an Flora und Fauna machen ihn seit 2016 zu einem Teil des UNESCO-Weltnaturerbes. Zu diesem Erbe gehören auch die umliegenden Gebiete Charara, Hurungwe, Sapi, Chewore und Dande sowie der Lower Zambezi Nationalpark in Sambia. Der Name des Mana Pools Nationalparks leitet sich aus dem Wort „Mana“ ab, das in der lokalen Shona-Sprache „vier“bedeutet. Dies bezieht sich auf die vier großen, permanent vorhandenen Pools, die besonders in der Trockenzeit von Bedeutung sind. Diese mit Wasser gefüllten Becken im Landesinneren sind tausende Jahre alte Überbleibsel, bevor der Sambesi seine Flussrichtung änderte. Dazu entstehen saisonal weitere kleine Seen, die abhängig vom Wasserstand des Sambesi sind. Der „Long Pool“ ist der größte der vier Pools und erstreckt sich etwa sechs Kilometer in westöstlicher Richtung. Dieser Pool beherbergt eine große Population von Flusspferden und Krokodilen und ist ein beliebtes Ziel für die großen Elefantenherden, die aus den dicht bewachsenen Gebieten im Süden zum Trinken kommen. Neben dem Long Pool haben sich auch der Chisasiko, Chine sowie der Green Pool besonders in der Trockenzeit, zu einer wichtigen Wasserquelle für zahlreiche Tierarten entwickelt und sind damit ein essentieller Bestandteil des Ökosystems. Der Mana Pools Nationalpark beherbergt vier der Big Five: Löwe, Elefant, Büffel und Leopard. Auch Wildhunde (Wild Dogs) sind im Mana Pools Nationalpark zuhause, ebenso wie rund 380 Vogelarten.
Den Tierreichtum hat der Mana Pools Nationalpark auch der Kariba-Talsperre zu verdanken. In den 1950er Jahren erbaut, beeinflusst diese auch die Wasserstände des Zamebzi und damit des Mana Pools. Durch den Zufluss während der Trockenperioden hat die Talsperre zu einer konstanten Wasserquelle geführt, die heutzutage für die Wildtiere im Park überlebenswichtig ist. Auch wenn ein solcher Eingriff und eine Verwaltung des Wassers ein hohes Risiko für die Flora und Fauna bietet, ist ein konstanter Wasserzufluss doch essentiell für die großen Tierpopulationen die den Park zu einem hervorragenden Ort für die Tierbeobachtung und Fotosafaris im südlichen Afrika machen.
Die Landschaft wird durch weite Ebenen, Überschwemmungsgebiete und Flussbetten geprägt. Wenn man sich von den Wäldern auf den Karoo-Sedimenten nach Norden in Richtung Sambesi-Fluss bewegt, ändert sich die Vegetation von dichtem Mopane Buschland zu offenen Anabaum-Wäldern (Winterthorn Forest). Diese Vegetation – genau wie im Lower Zambezi Nationalpark in Sambia – verleiht auch diesem Nationalpark einen zauberhaften „Märchenwald“. Bei Sonnenauf- und -untergang fällt das Licht wie surreal durch die Bäume. Genau das verleiht dem Mana Pools Nationalpark seine unverwechselbare, beinahe kathedralenartige Atmosphäre. Der bewuchslose Waldboden lässt weite Ausblicke zu und während man durch diesen Märchenwald fährt, öffnet sich immer wieder der Blick auf Elefanten, Warzenschweine und viele Antilopenarten. Am Ufer des Sambesi-Flusses mischen sich artenreiche Waldbiotope mit offenen Grasflächen. Akazien, Mahogani- und Affenbrotbäume sind weitere prägende Elemente der extrem abwechslungsreichen Flora im Mana Pools Nationalpark.
Der Mana Pools Nationalpark ist auch ein wahres Paradies für Ornithologen. Mehr als 450 Arten können hier entdeckt werden, darunter zahlreiche seltene und endemische Arten.
Die beste Reisezeit für den Mana Pools Nationalpark ist in der Trockenzeit zwischen Mai und Oktober. In dieser Zeit versammeln sich die Tiere häufig an den Pools oder kommen zum Trinken an den Zambezi River.