Der ca. 766 km² große Kibale Forest Nationalpark ist ein Berg- und Regenwaldsystem mit eingeschlossenen Sumpf- und Graslandabschnitten, das in direkter Verbindung zu den Savannengebieten des Queen Elizabeth National Park im Süden steht. Das 1.110 m bis 1.590 m hoch gelegene Gebiet hat ein sehr angenehmes Klima. Besonders beeindruckend sind die Eisenbäume, die, wie der Name vermuten lässt, extrem hartes Holz besitzen. Der Park hat einen sehr guten Primatenbestand und weist unzählige Vogel – und Schmetterlingsarten auf.
Ein besonderes Highlight jeder Uganda-Reise ist das Schimpansen-Tracking im Kibale Forest Nationalpark. Das Tracking kostet derzeit 200 $ pro Person und inkludiert den einstündigen Besuch bei den Schimpansen. Da der Besuch dieses wunderschönen Urwalds kein Zoo-Ausflug ist, gibt es keine Garantie die Schimpansen zu sehen. Die Wahrscheinlichkeit ist in Kibale allerdings bei über 95 % und da der Wald am Boden nur wenig Bewuchs hat (im Gegensatz zum Bwindi), halten sich die Schimpansen hier auch häufig am Boden auf; nicht nur in den Bäumen in schwindeligen Höhen.
Zur Vorbereitung auf den Besuch bei den Schimpansen, können wir nur die arte-Dokumentation “Kampf der Kriegeraffen” empfehlen. Sie gibt einen mehr als interessanten Einblick in das soziale Zusammenleben der Primaten.
Tipp: Nach oder vor dem Schimpansen-Tracking bleibt Zeit um in das tägliche Leben der Ugander einzutauchen. Die Vielfalt an Sprachen (über 50!), Religionen und Volksgruppen ist in Uganda wirklich erstaunlich. Bei einem Community Walk z. B. in Nkingo bekommt man einen guten Einblick in das einfache Leben der Landbevölkerung, das offensichtlich von Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Zufriedenheit beherrscht wird. Bei einem traditionellen Heiler erfahren Sie, welche Pflanzen zu Medizin verarbeitet werden oder wie Sie Ihren verhassten Nachbarn mit einem Fluch belegen können. Sonnen- und Schattenseiten liegen hier sehr nah zusammen und man sollte dem mit gewisser Distanz begegnen. Sie lernen wie man das Nationalgetränk Waragi braut und verfolgen den Weg der Kaffeebohne, vom Pflücken bis zum Heißgetränk. Eine wunderbare Gelegenheit, um mit Menschen in Kontakt zu kommen, Fragen zu stellen und zu fotografieren. Ein Trinkgeld an die Beteiligten oder eine Spende an das Dorf wird gerne angenommen, bzw. sollte nicht fehlen.