Das Kilimanjaro-Massiv beherbergt mit dem Kibo die höchste Erhebung auf dem afrikanischen Kontinent und bildet auch den höchsten freistehenden Vulkan der Welt. Das Kilimajaro-Massiv besteht aus drei Vulkanen: der älteste ist der im Westen gelegene Shira, danach entstand der im Osten liegende Mawenzi und schließlich stieg zwischen den beiden der Kibo als höchster auf 5.895m empor. Die Basis des Massivs hat eine maximale Ausdehnung von etwa 130km, die die Ursache dafür sein dürfte, wieso die Höhe des Kibo von den ersten, diese Gegend bereisenden Afrikaforschern stark unterschätzt wurde. Abgesehen von einem Bericht des Ptolemäus um 100 n. Chr., der mittelalterlichen Aussagen chinesischer Reisender und spanischer Seefahrer, die alle in Vergessenheit gerieten, erreichten die Berichte des deutschen Missionars und Geographen Johannes Rebmann die Europäer. Seine Aussage, in der Nähe des afrikanischen Äquators einen eisbedeckten Gipfel von ca. 3.800m Höhe gesehen zu haben, wurde mehrheitlich als Hirngespinst und Fieberfantasie abgetan. Nach einigen gescheiterten Versuchen gelang es dem deutsch-österreichisch-tansanischem Trio Hans Meyer, Ludwig Purtscheller und dem zum Chagga-Volk gehörige Muini Amani im dritten Anlauf den auf Kaiser-Wilhlem-Spitze getauften Gipfel anno 1889 zu erreichen.
Der Kilimanjaro hat in den letzten 100 Jahren ca. 90% seiner Gletscher verloren und eine Besteigung, ohne den Fuß auf Eis oder Schnee zu setzen ist heute zu bestimmten Zeiten nicht unwahrscheinlich. Bei der Besteigung (hier für die besonders schönen, südlichen und westlichen Aufstiegsrouten dargestellt) durchschreitet man fünf verschiedene Vegetationszonen. Die Besteigungen beginnen in der Regel auf einer Höhe von 1.650m bis 1.800m und führen durch wunderschönen afrikanischen Urwald, der sich mit zunehmender Höhe in einen mit Farnen und Bartflechten durchsetzten afroalpinen Regen- oder auch sogenannten Wolken- und Geisterwald verwandelt. Ab ca. 3.000m tritt man in eine insbesondere auf dem Shira-Plateau zu findende Sumpf- und Heidezone mit bis zu 10m hohen Erikasträuchern. Bevor es in den Flechten- und schließlich Eisbereich geht, kann man sich in Höhen von bis zu 4.500m an den einmalig schönen und exotischen Riesenlobelien und Riesensenezien nicht satt sehen.
Das Kilimanjaro-Massiv hat eine trockene Wetterseite nach Norden und Osten sowie eine feuchte Seite nach Süden und Westen hin. Der Kilimanjaro bietet eine große Zahl von Auf- und Abstiegsrouten. Die genussvollen Aufstiegsrouten des Kilimanjaro befinden sich alle im südwestlichen Bereich. Um allerdings den fast 6.000m hohen Gipfel zu erreichen, muss die Frage der sinnvollsten Route vorab geklärt werden. Der Berg fordert jedes Jahr eine große Zahl an Menschenleben und schwer verletzten Bergsteigern. Dies hängt damit zusammen, dass der Berg als schnell und billig zu machender „Wanderberg“ (die meisten Routen verlangen tatsächlich keinerlei bergsteigerischen Fähigkeiten) angepriesen wird. Dabei werden jedoch die Probleme der großen Anstrengung, der Ausrüstung, der Ernährung und vor allem die durch die großen Höhen auftretenden, erheblichen Risiken massiv unterschätzt. Abgesehen von den auf 6.000m Höhe jederzeit möglichen klimatischen Ereignissen sind bei der Planung einer Besteigung die jahreszeitlich bedingten Wetterphänomene vorrangig zu beachten.
Eine gute Planung der Besteigung sowie die Hilfe ausgebildeter Guides und der bewundernswerten Träger- und Küchencrews lässt ein einmaliges Erlebnis mit einem Gipfelsieg und gesunder Heimkehr erwarten.