Schon zu Zeiten der deutschen Kolonialverwaltung gab es ernsthafte Bestrebungen, den Ngorongoro Krater unter Naturschutz zu stellen. Dies scheiterte damals an den deutschen Siedlern namens Siedentopf, die nicht bereit waren, Ihre Landrechte zum Zwecke der Viehzucht innerhalb des Kraters aufzugeben. Der Krater und die umliegenden Gegenden waren in den folgenden Jahrzehnten das Ziel von Großwildjägern und die Grundlage vor allem für Viehwirtschaft. Erst durch die aufopfernde Arbeit und den engagierten Einsatz von Professor Dr. Bernhard Grzimek gelang es, die Ngorongoro Conservation Area zu bilden und Abmachungen mit den Massais zum Schutz dieses so elementaren Teils des Masai Mara-Serengeti-Ngorongoro-Ökosystems zu treffen. Trotz klarer Regeln, Auszeichnung als Biosphärenreservat und Aufnahme in die Weltkulturerbe-Liste gerät das riesige Ngorongoro Ökosystem zunehmend in eine Spirale der Zerstörung, wenn Tier- und Pflanzenwelt keine entschiedenen Fürsprecher zu deren Schutz im Lande selbst finden.
Der Osten der Ngorongoro Conservation Area (sie ist leider kein Nationalpark) besteht aus einem gewaltigen Kraterhochland, in der der Ngorongoro Krater selbst der niedrigste aller Krater ist, obwohl sein Kraterrand zwischen 2300 bis 2400 m Höhe liegt. Die Vulkane Oldeani (3188 m), Lemagrut (3231 m), Olmoti (3099 m), Kerimasi (2680 m), Loolmalasin (3648 m), die Caldera Embakai Crater (3231 m) und schließlich der heilige Berg der Massai, der einzig tätige Vulkan Ostafrikas, der Oldoinyo Lengai mit seinen steilen 2978 m Höhe, bilden eine herausragende Insel mit einem einmaligem Panorama am Rande des Ostafrikanischen Grabenbruchs.
Der Westen der Ngorongoro Conservation Area ist Teil der Serengeti Plains, jenem Teil des Ökosystems, der ein unverzichtbarer Teil für Millionen Tiere der Great Migration ist. Die endlosen, rollenden Savannen der weltberühmten Serengeti finden sich hauptsächlich in der Ngorongoro Conservation Area, weshalb auch dieses Land so wichtig für das Überleben der Great Migration ist. Im trockenen Schatten des Ngorongoro Kraterhochlandes finden sich die ältesten Fußspuren der Menschheitsgeschichte und mit Oldupai Gorge der weltweit einmalige Ort, an dem von Australopithecus Boisei bis hin zum Homo Sapiens durchgehend alle Entwicklungsstufen vom „Menschenaffen“, über den „aufrecht gehenden Menschen“ (upright man), über den Werkzeug herstellenden „fähigen Menschen“ (Homo Habilis) bis hin zum „modernen“ Menschen alle Stufen der „Menschwerdung“ finden lassen. Daher spricht man auch zurecht von der „Wiege der Menschheit“.