Das unter Verwaltung der tansanischen Jagdbehörde stehende Selous Game Reserve wurde schon 1896 von der deutschen Kolonialverwaltung zum Jagdschutzgebiet erklärt. Mit einer Größe von 52.000 km² war das Selous Game Reserve das mit Abstand größte Wildschutzgebiet Afrikas und zweifelsfrei eines der größten der Welt. Im Jahr 2019 beschloss die tansanische Regierung das Schutzgebiet um die Größe von Hessen (!) zu verkleinern und zu Ehren des ersten tansanischen Präsidenten in Nyerere Nationalpark umzubenennen. Seine Größe wird nun mit fast 31.000 km² angegeben. Er ist trotz des weltweit unbeachteten Verlustes von 40% seiner Fläche immer noch größer als Brandenburg, viel größer als die Schweiz oder Belgien und der größte Nationalpark Afrikas.
Allein durch seine Größe kann der Nationalpark immer noch einige Superlativen (hinsichtlich Anzahl) aufweisen: die meisten Elefanten, die meisten Büffel, die meisten Krokodile, die meisten Hippos, die meisten Wild Dogs, usw. Der dringendst erforderliche Schutz vor Wilderei und der finanzielle Unterhalt des Nyerere Nationalparks sind selbst durch einen massiven Ausbau des Tourismus nicht zu leisten. Auch hier wäre es eine vornehmliche Aufgabe der Weltgemeinschaft, dieses einzigartige, extrem artenreiche Ökosystem aktiv zu unterstützen. Der Artenreichtum an Tieren und Pflanzen ist überwältigend, die Unberührtheit riesiger Gebiete bietet auch die Voraussetzung für ein nachhaltiges Ökogleichgewicht. Die nördlich des Rufiji River gelegenen Gebiete sind gut erschlossen und werden touristisch genutzt. Der dünne Strom von Touristen, die Größe dieses Gebietes und die Vielzahl von Aktivitäten ermöglichen hier wunderbare Safarierlebnisse zu Lande und zu Wasser. Nyerere Nationalpark ist nicht nur einen Besuch wert, sondern immer einen Aufenthalt am Besten mit nachhaltigen Übernachtungen innerhalb des Parks.